von Mia
Der Moment, vor dem es mir graute seit wir diese Reise planen: Das erste Weihnachten ohne meine verrückte Familie….
Es war dann aber trotzdem ganz schön. Am Freitagabend sind wir aus Jerusalem zurück gekommen und haben uns fast direkt ins warme Bettchen verkrochen. Am Samstag hat uns Chai, unser Ausflugsmensch, wieder mit in die Wüste genommen. Dieses Mal ging es in eine Künstlerkolonie, um beim Mandalamalen unser inneres Universum zu erkunden… Anschließend waren wir in einem typisch süddeutschen Restaurant – abgesehen davon, dass es mitten in der israelischen Wüste steht. Das Essen bei Ursula war fantastisch und Silas war ganz in seinem Element, als er den anderen erklärte, welche Gerichte sich hinter den deutschen Namen verbergen.
Am Abend haben wir ein kleines Kino veranstaltet und ich habe zur Bescherung mit der Familie geskypet. Dadurch wurde das Vermissen ein bisschen weniger. Für die anderen Volunteers war der Abend des 24. relativ uninteressant, denn Bescherung scheint es nur in Deutschland am Heiligabend zu geben. Am Sonntag (25.12.) haben Silas, ich, Ricky und Ali unserer Ersatz-Mutti Voulla beim Vorbereiten des großen Weihnachtsdinners geholfen. Dann hat unser Engländer Ali Spiele organisiert, damit niemand allein rumsitzt und sein Zuhause vermisst.
Da am 24. auch der erste Tag des jüdischen Chanukkas war, sind wir nach viel Gelächter und einigen Blessuren gemeinsam zum höchsten Berg des Kibbutz gestreunert, um uns dort die Chanukka-Feuer anzusehen. Die Kibbutzniks hatten verschiedene Formen gebastelt, auf den Bergen aufgebaut und an Chanukka angezündet. So leuchtete beispielsweise das Yotvata-Logo in die Nacht.
Anschließend haben wir uns alle für das Weihnachts-Dinner umgezogen und sind gemeinsam zum Dining Room spaziert. Dort gab es Truthahn und leckere Beilagen. Außerdem hatte Santa Voulla Geschenke für uns vorbereitet – gut, dass wir auch eines für sie hatten…
Es war ein schönes Weihnachten, wenn auch ganz anders als sonst.