von Mia
Wir haben es tatsächlich bis nach Georgien geschafft. Über 9000 Kilometer hat Bob uns jetzt schon durch die Gegend gefahren. Kein Wunder, dass wir jetzt erst mal eine Pause brauchen.
Nach der riesigen Türkei sind wir jetzt in Georgien, einem Land ungefähr so groß (oder klein) wie die Schweiz. Die knapp 4,5 Millionen Georgier nennen ihr Land übrigenes Sakartwelo und ihre Hauptstadt Tbilisi – auf keinen Fall Tiflis!
Für uns heißt Georgien erst einmal Kulturschock. Kaum sind wir über die Grenze und nach Batumi (dem georgischen Möchtegern-Las Vegas) hinein gefahren, sehen wir nackte Haut, wo wir auch hinschauen. Es scheint Mode unter georgischen Männern zu sein, das Hemd oder T-Shirt hochzukrempeln und so den nicht unbedingt kleinen Bauch stolz in aller Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Gegensatz zu den stets makellos in Hemd und Hose gekleideten Türken ist das ein ungewohnter Anblick. Dazu kommt der allgegenwärtige Alkoholkonsum. Polnische Reisende in der Türkei hatten uns bereits gewarnt: Die Georgier lieben gesellige Nachmittage und Abende, bei denen ordentlich einer hinter die Binde gekippt wird. Das georgische Nationalgetränk ist Chacha, ein Trauben-Wodka, der es ganz schön in sich hat. Während man in einer Runde sitzt, wird eingeschenkt und dann wird in regelmäßigen Abständen auf alles Mögliche getrunken: das Leben, die Liebe, die Frauen, die Nationalhelden, die Toten, usw. Es gilt als unhöflich, einfach so aus seinem Glas zu trinken. Laut Reiseführer wird normalerweise ein „Entertainer“ für den Abend bestimmt, der die Trinksprüche ausbringt oder diejenigen nominiert, die den nächsten Trinkspruch von sich geben dürfen. Das viele Trinken in Georgien war sogar den Polen zu viel. Wir sind gespannt, wie es uns bekommen wird…
Das andere Nationalgetränk ist Wein, der aber – wie Bier auch – nicht als Alkohol wahrgenommen wird und zu jedem Anlass getrunken werden kann. Wir wurden auch morgens um halb 10 auf ein Gläschen eingeladen. Die Georgier glauben, dass der Wein in Georgien erfunden wurde und mittels archäologischer Funde kann der Weinanbau in Georgien bis zu 8000 Jahre zurück verfolgt werden. Vielleicht ist also was dran am georgischen Glauben…
Die Autofahr-Künste der Georgier beeindrucken uns bisher nur in negativer Hinsicht: Nachts ohne Licht mit 150 km/h in der Serpentine überholen ist keine Seltenheit, sondern gehört anscheinend zum guten Ton. Wir hatten auf unserer ersten Strecke bereits einige Nahtot-Erlebnisse…
Ansonsten gefällt es uns bisher sehr gut. Das Essen ist sehr lecker (Chatschapuri!) und sehr günstig. Schlafen kann man überall. Die Menschen sind freundlich. Das Wetter ist nach einem grandiosen Sturm wieder schön warm. Wir bleiben noch ein paar Tage am Meer und machen uns dann auf den Weg ins Landesinnere.
Schön! Schnell überflogen – mit dem anderen Auge muß ich gerade eine Studie verfolgen…
Wir freuen uns, dass ihr es schon bis nach Georgien geschafft habt. Eure Reiseberichte sind sehr toll. Wir lesen immer noch gerne mit 😉 Liebe Grüße von den lustigen Geraern und euch weiterhin eine gute Zeit mit noch vielen tollen Eindrücken 🙂
Schön von euch zu hören 🙂
Und danke! wir können’s selber noch kaum glauben, dass wir so weit gegekommen sind.. 😉